Ein stilles Refugium
Das ehemalige Wohnhaus von Pravoslav Sovak barg ein grosszügiges, wunderbar helles Atelier, das Blicke in den eigenen Garten wie in die Ferne zuliess. Ein stilles Refugium, das sich der Künstler hier erschaffen hatte. Wo er Abertausende von Stunden Idee um Idee umsetzte, veränderte oder wieder verwarf. Wo sich viele Erinnerungsstücke, Utensilien, vorbereitete oder bereits fertige Werke befanden. Es war ein besonderer Ort voller Geschichten und Historie, der sich uns in der Erinnerung öffnet…
Das Atelier
Reflexionen über einen nicht mehr existierenden, einstigen kreativen Raum
Grosszügig fliesst das Tageslicht aus Ost, West und Nord in den geräumigen, L-förmigen Raum durch grosse Scheiben und raffiniert übers Eck angeordnete, deckenhohe Fensterbänder. Staffeleien, Arbeitstische, Ablagefächer, Aufbewahrungsschränke, Regale, Kommoden und Kästchen gewähren gut verteilt Platz für bereits Geschaffenes, für Überarbeitetes, für Angedachtes. Utensilien aller Art, die zum Zeichnen und Malen bereit liegen, spiegeln überall schöpferische Kreativität wider. Es ist ein wundervoller, lichter Raum zwischen Innen und Aussen, der gedankenverlorene Ausblicke in die Natur zulässt, um im nächsten Augenblick wieder daran zu erinnern, zu welchem Zweck er eigentlich geschaffen und eingerichtet wurde.
Gewisse Dinge bleiben fürs Leben, Kleinigkeiten, die Erinnerungen an ein Lächeln. Natürlich läuft alles im Unterbewussten ab – der Weg ist nicht gesichert.
Sovak, Pravoslav: „Kunst ist kein Auto, das sich weiterentwickeln lässt. Pravoslav Sovak im Gespräch mit Oliver Prange“, in: Du. Die Zeitschrift der Kultur, Nr. 850 (2014), S. 43–48, hier: S. 44.
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